DER GESCHICHTLICHE HINTERGRUND DER DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
Seite 413
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Der achte große ökumenische Schlag der Diktatur
gegen die bürgerlichen Demokratisierungsbestrebungen
Letzte Vorbereitungsphase
des Countdown
Rekapitulierend ergibt sich folgender Sachverhalt:
Hier als ers­tes ein bei der Kri­mi­nal­po­li­zei Hei­del­berg an­ge­fer­tig­tes Ver­neh­mungs­pro­to­koll:


VERNEHMUNGSPROTOKOLL der KRIMINALPOLIZEI HEIDELBERG

Polizeidirektion Heidelberg
Kriminalpolizei
Dezernat 6
Heidelberg, 1. 9. 86

Am 1. 9. 86, gg. 12.00 Uhr, erscheint die verw. Hausfrau

Renate P.
geb....... in.....
whft....................
Tel.:..........

und macht folgende Angaben:

„Seit dem 13.3.86 wird mei­ne Toch­ter Ari­a­ne P. ver­mißt. Mei­ne Nach­for­schun­gen ha­ben er­ge­ben, daß sich mei­ne Toch­ter mit Si­cher­heit in der Sek­te „Deut­sche Kul­tur­stif­tung“ auf­hält.
Nach­dem im Fern­se­hen die Ver­miß­ten­fahn­dung nach mei­ner Toch­ter aus­ge­strahlt wur­de, rief ein Mann an und teil­te mit, daß er mit ei­ni­ger Si­cher­heit mei­ne Toch­ter als Mit­glied ei­ner Sek­te in der Düs­sel­dor­fer In­nen­stadt ge­se­hen ha­be. Mei­ne Toch­ter soll dort ir­gend­wel­che Hand­zet­tel ver­teilt ha­ben. Die Sen­dung im Fern­se­hen war am 17.7.86 bei WDR III.

Eini­ge Zeit spä­ter mel­de­te sich noch­mals ein Herr aus dem Ruhr­ge­biet, der da­mals die Fern­seh­fahn­dung ge­se­hen hat­te. Der Herr teil­te mit, daß er auf dem Cam­ping­platz in Alt­neu­dorf bei Hei­del­berg Ur­laub ge­macht ha­be.

Der Mann ist sich si­cher, daß er mei­ne Toch­ter in Alt­neu­dorf ge­se­hen ha­be. In der Nä­he des Cam­ping­plat­zes be­fin­det sich das Grund­stück ei­ner Sek­te. Auf die­sem Ge­län­de will er mei­ne Toch­ter um den 10.8.86 ge­se­hen ha­ben.

Von zu Hau­se aus ha­be ich erst ein­mal In­for­ma­tio­nen über die­se Sek­te in Alt­neu­dorf ge­sam­melt. Ich rief bei ver­schie­de­nen Ju­gend­äm­tern, bei der Po­li­zei und bei Sek­ten­ex­per­ten an, um et­was über die­se dort in Alt­neu­dorf an­säs­si­ge Sek­te zu er­fah­ren.
Die Sek­te in Alt­neu­dorf heißt „Deut­sche Kul­tur­stif­tung“, frü­her „Wyms“ Sek­te. Das Haus der Sek­te be­fin­det sich in Alt­neu­dorf, Adam-Rem­me­le-Str. 3. Am Haus hängt noch ein Schild mit der Auf­schrift: Gol­de­ne Par­tei. Es steht noch was drauf, aber das kann ich im Mo­ment nicht sa­gen.

Seit Mitt­woch, 27.8.86, woh­ne ich in Alt­neu­dorf im Gast­haus „Zur Kro­ne“. Täg­lich be­ob­ach­te­te ich das Ge­län­de der Sek­te bis in die Nacht hin­ein. Ich ha­be den Ein­druck be­kom­men, daß die jun­gen Mäd­chen dort als Sk­la­vin­nen be­nutzt wer­den. Sie ver­rich­ten Haus­ar­bei­ten, wahr­schein­lich al­le Putz­ar­bei­ten, da es zu­min­dest im Ort nicht be­kannt ist, daß dort ei­ne Putz­hil­fe an­ge­stellt ist.
Da­zu ge­hö­ren auch das Sau­ber­ma­chen von Toi­let­ten u.ä.

Ich ha­be kein Mäd­chen drau­ßen im Gar­ten sit­zen se­hen, so daß es der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich ist bzw. von den Bür­gern ge­se­hen wird, so wie es un­ter nor­ma­len Be­din­gun­gen ist. Auch ha­be ich nicht ge­se­hen, daß die Mäd­chen mit ei­nem Au­to raus­ge­fah­ren wer­den. Ich sah im­mer nur Män­ner, die das Grund­stück ver­las­sen. Auf je­den Fall wird das Ge­bäu­de sehr ge­heim­nis­voll ge­hü­tet. Wenn ein Wa­gen raus­fährt, wird das Tor so­fort wie­der ge­schlos­sen. Das Ge­bäu­de und der Gar­ten rund­rum ist die gan­ze Nacht be­leuch­tet. Es wer­den je­den Abend sehr früh die Rol­lä­den run­ter­ge­zo­gen, au­ßer im gro­ßen Wohn­zim­mer. Das ist das Zim­mer mit dem gro­ßen Bal­kon zur Gar­ten­sei­te. In die­sem Zim­mer brennt aber nur dif­fu­ses Licht, daß man nie­man­den er­ken­nen kann. Die Leu­te kau­fen auch nicht im Dorf ein, so daß die­se mit den Leu­ten Kon­takt ha­ben.

Auf dem Ge­län­de im Wald be­fin­det sich ein frei­er Platz. Ich ha­be von Leu­ten er­fah­ren, daß die Mit­glie­der der Sek­te pla­nen, dort ei­nen Hub­schrau­ber­lan­de­platz zu bau­en. Die Ge­neh­mi­gung soll be­an­tragt wor­den sein, aber vor­läu­fig ab­ge­lehnt wor­den sein.
Die Leu­te in Alt­neu­dorf er­zäh­len, daß vor ei­ni­ger Zeit auf dem Sport­platz ein Hub­schrau­ber ge­lan­det ist. Der Hub­schrau­ber soll kei­ne Lan­de­er­laub­nis ge­habt ha­ben. Der Pi­lot ist aus­ge­stie­gen und hat te­le­fo­niert. Er soll sich nach ei­ner Lan­de­er­laub­nis auf dem Ge­län­de der Sek­te er­kun­digt ha­ben. An­schei­nend wur­de ihm das nicht ge­stat­tet, wes­halb der Pi­lot wei­ter­flog.

Zur Zeit wird auf die­sem an­ge­leg­ten Lan­de­platz ir­gend­wel­ches Ma­te­ri­al ver­brannt. Die Nach­barn ha­ben sich be­schwert, daß das Ver­brann­te nach „Or­ga­ni­schem“ roch, ob­wohl es be­kannt ist, daß die Mit­glie­der der Sek­te Ve­ge­ta­rier sind und nur ve­ge­ta­ri­sche Kost ver­ab­reicht wird. Zu der Sek­te muß man sa­gen, daß die­se Sek­te „In­dien“-ori­en­tiert ist. Wie je­der weiß, wer­den in In­dien Lei­chen ver­brannt.

Die Sek­te in Alt­neu­dorf ist ein Ab­le­ger der TM in Schle­de­hau­sen am Berg bei Os­na­brück. TM be­deu­tet: Trans­zen­den­ta­le Me­di­ta­ti­on.
Durch Sek­ten­ex­per­ten er­fuhr ich, daß die Wyms Sek­te, so nann­te sie sich bis­lang (steht auch noch im Te­le­fon­buch), ei­ne Ju­gend­grup­pe der TM ist.
Da mei­ne Toch­ter im Raum Os­na­brück ver­mißt ist, neh­me ich an, daß sie über die TM an die Wyms Sek­te nach Alt­neu­dorf ge­langt ist. Zu­mal auch meh­re­re Hin­wei­se da sind, die für ei­nen Sek­ten­au­fent­halt spre­chen.

Die Leu­te in Alt­neu­dorf er­zäh­len, daß dort in der Sek­te ein ca. 12jäh­ri­ges Kind ist, das nicht in die nor­ma­le Schu­le geht, son­dern ei­nen ex­tra Leh­rer hat.

Die Haupt­sa­che ha­be ich vor lau­ter Ge­re­de über Sek­ten ganz ver­ges­sen. Sie se­hen ja selbst, daß ich mit den Ner­ven völ­lig am En­de bin.
Ich ha­be mei­ne Toch­ter zwei­mal auf dem Ge­län­de der Sek­te ge­se­hen. Das ers­te Mal war am Frei­tag, 29.8.86. Sie kam aus dem gro­ßen Wohn­zim­mer und lief über den Bal­kon. Bei ihr war noch ein an­de­res Mäd­chen, das ich nicht ken­ne. Ich hat­te ein Fern­glas, da­bei um al­les ge­nau zu be­ob­ach­ten. Ich sah mei­ne Toch­ter auf dem Bal­kon lau­fen.

Das zwei­te Mal sah ich sie, als ich ge­gen­über der Ein­fahrt ne­ben ei­nem Haus, des­sen Be­woh­ner ge­ra­de in Ur­laub sind, Fam. Haake, Pos­ten be­zo­gen hat­te. Als ich zu der Ein­fahrt sah, sah ich mei­ne Toch­ter in Be­glei­tung ei­nes Mäd­chens die Ein­fahrt zum Haus ent­lang lau­fen. Ich sah die Mäd­chen nur von hin­ten, bin aber ab­so­lut si­cher, daß ei­nes der Mäd­chen mei­ne Toch­ter ist. Ich er­ken­ne sie am Gang. Sie setzt den lin­ken Fuß beim Ge­hen et­was nach in­nen. Ich ken­ne mei­ne Toch­ter ganz ge­nau, an der Fi­gur, beim Lau­fen u.ä.

Ich möch­te noch da­zu sa­gen, daß es mein ein­zi­ges Kind ist.
Ich ha­be sonst nie­man­den. Mein Mann ist vor 10 Jah­ren ge­stor­ben. Er war Rechts­an­walt.

Wäh­rend mei­ner Be­ob­ach­tungs­zeit ha­be ich mal in den Müll­ei­mer der Sek­te ge­schaut. Ich ha­be ei­ni­ge Schrift­stü­cke ge­fun­den, aus de­nen er­sicht­lich ist, daß die Sek­te dort ei­ne Jacht kau­fen will. Auf dem Ge­län­de der Sek­te ha­be ich zwei Zwei­rumpf­boo­te, so­ge­nann­te Ka­ta­ma­ra­ne, ge­se­hen.
Von Sek­ten­ex­per­ten weiß ich, daß die Leu­te im­mer wie­der in an­de­re Or­te und Häu­ser ver­scho­ben wer­den, um so ih­re Spu­ren zu ver­wi­schen.
In mei­nem Fall ist Eile ge­bo­ten. Ich glau­be, daß man mei­ne Toch­ter nach In­dien brin­gen will. Von Ex­per­ten weiß ich, daß die Mäd­chen dort der Pro­sti­tu­tion zu­ge­führt wer­den.

Ich las­se Ih­nen meh­re­re Fo­tos mei­ner Toch­ter da. Auch über­ge­be ich Ih­nen ei­ne Skiz­ze des Ge­län­des in Alt­neu­dorf.
Die im Müll­ei­mer ge­fun­de­nen Schrift­stü­cke las­se ich eben­falls da.

Ich möch­te Ih­nen noch sa­gen, daß ich noch bis Sams­tag, 6.9.86 in Alt­neu­dorf in der „Kro­ne“ woh­ne. Ich ha­be ei­ne Rück­fahr­kar­te der Bun­des­bahn, die am Sams­tag fäl­lig ist. Für mei­ne Toch­ter ha­be ich auch gleich ei­ne Fahr­kar­te ge­kauft. Soll­te sie die­se Wo­che ge­fun­den wer­den, kann ich sie gleich mit nach Hau­se neh­men.“


Ende des Zitats







Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-