DER GESCHICHTLICHE HINTERGRUND DER DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
Seite 125
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 2   •   DIE DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Die Deutsche Kulturstiftung attackiert die Westdeutsche Kunstmetropole
mit der Menschenwürde


Am 21. 11. 1983 rich­te­te ein Jour­na­list aus Bre­men an den KUL­TUR­DE­ZER­NEN­TEN DER STADT KÖLN ei­ne An­fra­ge be­tref­fend mei­ne För­de­rung durch die STADT KÖLN:

Brief des Journalisten B. an das
KULTURDEZERNAT DER STADT KÖLN
1. 11. 83

An den Kulturdezernenten
der Stadt Köln
Abteilung für Förderung
von Wissenschaft und Kunst

Betrifft:
Förderung des Künstlers P. Hübner
durch die Stadt Köln


Sehr geehrte Damen und Herren!

Zur Zeit er­stel­le ich ei­ne Ar­beit über: „Zeit­ge­nös­si­sches Mu­sik­schaf­fen und sei­ne Mä­ze­ne“. Im Rah­men mei­ner Re­cher­chen stieß ich auf die Neu­er­schei­nun­gen der vier­bän­di­gen Wer­ke „Herr­scher der Mu­sik“, „Leucht­feu­er der Mu­sik“ und da­zu­ge­hö­ri­ger Wer­be­ma­te­ri­a­lien, in de­nen die För­de­rung des Kom­po­nis­ten Peter Hübner durch die Stadt Köln er­wähnt wird.
Die­se An­ga­ben sol­len in mei­ner Ab­hand­lung nicht un­er­wähnt blei­ben. Die wis­sen­schaft­li­che Na­tur mei­ner Ar­beit setzt je­doch ei­ne sorg­fäl­ti­ge Ve­ri­fi­zie­rung vor­aus, und ich möch­te es da­her nicht ver­säu­men, Sie zu bit­ten, mir be­züg­lich der fol­gen­den Punk­te Er­läu­tern­des mit­zu­tei­len.

  1. Wann und in wel­cher Form wur­den der Künst­ler und sei­ne Wer­ke ge­för­dert? Wie hat sich der An­trag­stel­ler zur För­de­rung qua­li­fi­ziert?

  2. Wie lau­tet die Be­grün­dung der Stadt / des Kul­tur­de­zer­nen­ten für die wohl recht ho­he und um­fas­sen­de För­de­rung, han­delt es sich doch im­mer­hin um acht Bän­de ins­ge­samt?

  3. Wie kam es zu der en­gen Ver­bun­den­heit von Stadt und Künst­ler, die ja deut­lich ge­nug durch die Um­schlag­sei­te do­ku­men­tiert wird?

Für ei­ne schnel­le Er­le­di­gung mei­ner An­fra­ge wä­re ich Ih­nen sehr ver­bun­den.

Mit freundlichen Grüßen und herzlichem Dank im voraus
Ihr
B.


Auf diese Anfrage des Journalisten antwortete das KULTURDEZERNAT DER STADT KÖLN am
5. Dezember 1983 in einem Brief:
„... daß die Stadt Köln kei­ner­lei För­de­rung des frag­li­chen Wer­kes be­trie­ben hat. Der Her­aus­ge­ber wur­de von mir auf­ge­for­dert, jeg­li­che da­hin­ge­hen­de Be­haup­tung... zu un­ter­las­sen. Ei­ne Ko­pie des Schrei­bens ist in der An­la­ge bei­ge­fügt.“



Der gu­ten Ord­nung hal­ber dru­cken wir hier im fol­gen­den den In­halt die­ser vom KUL­TUR­DE­ZER­NAT DER STADT KÖLN für den Jour­na­lis­ten bei­ge­füg­ten Ko­pie ab:

Brief des KULTURAMTS DER STADT KÖLN
an die EUROPÄISCHE BUCH- UND SCHALLPLATTENVERTRIEBSGESELLSCHAFT
STADT KÖLN
DER OBERSTADTDIREKTOR
Kulturamt

Europäische Buch- und
Schallplattenvertriebsgesellschaft
Postfach 1174

6901 Schönau
5. Dezember 1983


Sehr geehrte Damen und Herren,

in ei­ner Buch­rei­he mit dem Ti­tel „Das ge­hei­me Ver­mächt­nis un­se­rer gro­ßen Ton­schöp­fer“ ver­trei­ben Sie ei­nen Band des Au­tors Peter Hübner mit dem Ti­tel „Herr­scher der Mu­sik“ (4 Bän­de).

In dem Wer­be­pro­spekt für die­ses Buch be­haup­ten Sie, daß der Rat der Stadt Köln durch ei­ne fi­nan­ziel­le För­de­rung die (teil­wei­se) Vor­aus­set­zung für die Ent­ste­hung die­ses Bu­ches ge­schaf­fen ha­be.

Die­se Be­haup­tung ist un­wahr. Ei­ne För­de­rung jed­we­der Art ist durch die Stadt Köln nicht er­folgt. Es drängt sich viel­mehr der Ver­dacht auf, daß Sie den Na­men der Stadt Köln zu Wer­be­zwe­cken miß­brau­chen.

Ich for­de­re Sie da­her auf, die­se Be­haup­tung ab so­fort zu un­ter­las­sen.
Soll­te ich fest­stel­len, daß die­se oder ei­ne ähn­li­che Be­haup­tung von Ih­nen wie­der­holt wird, wer­de ich straf- und zi­vil­recht­li­che Schrit­te ge­gen Sie ein­lei­ten.







Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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